Der ältere Patient im klinischen Alltag - Ein Praxislehrbuch der Akutgeriatrie

Der ältere Patient im klinischen Alltag - Ein Praxislehrbuch der Akutgeriatrie

 

 

 

von: Georg Pinter, Rudolf Likar, Olivia Kada, Herbert Janig, Walter Schippinger, Karl Cernic

Kohlhammer Verlag, 2016

ISBN: 9783170297876

Sprache: Deutsch

558 Seiten, Download: 5313 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Mehr zum Inhalt

Der ältere Patient im klinischen Alltag - Ein Praxislehrbuch der Akutgeriatrie



Kasuistik 1: Hüftnahe Fraktur bei prämorbid mobiler 79-jähriger Patientin


 

 

 

Die Patientin lebt zuhause mit ihrem pflegebedürftigen Gatten, welcher zweimal täglich Hauskrankenhilfe erhält, der Gatte kann tagsüber in den Rollstuhl mobilisiert werden und sie selbst unterstützt ihn in den Aktivitäten des tgl. Lebens. Eine Tochter lebt im Nachbarort und hilft bei der Pflege des Vaters mit. Die Patientin kommt zuhause abends durch stolpern zu Sturz, bleibt mit den Hausschuhen am Teppich hängen und verletzt sich an der rechten Hüfte, kann anschließend nicht mehr aufstehen. Von der Hauskrankenhilfe, welche etwa 30 Minuten später ins Haus kommt, wird die Rettung alarmiert und die Patientin ins Krankenhaus gebracht.

Kapitel 6: Kommunikation und respektvoller Umgang mit älteren Menschen

Autorin: Marina Kojer

 

Kapitel 29: Sturz im Alter

Autorin: Stefanie Bridenbaugh

In der Notfallaufnahme zeigen sich folgende Befunde:

79-jährige Patientin in gutem AEZ, 162 cm, 63 kg, cardiorespiratorisch kompensiert, leichte Muskelatrophie, das rechte Bein verkürzt und innenrotiert, sehr schmerzhaft bei Bewegung.

Der Visus bei der Patientin bds. durch eine incipiente Maculadegeneration leicht beeinträchtigt. Grob neurologisch: abgeschwächte Muskeleigenreflexe an der linken UE (re wegen Fraktur nicht geprüft); sockenförmige Dysästhesien an den UE bds.

Anamnestisch gibt die Patientin Dyspnoe bei stärkerer Belastung an. Gelegentlich Husten mit etwas weißlichem Sputum. Vor vielen Jahren hatte die Patientin mäßig (15–20 Zigaretten über einen Zeitraum von 30 Jahren, Nikotinkarenz seit 15 Jahren) geraucht.

Kapitel 36: COPD im Alter

Autor: Christian Geltner

Es werden vom Team der Notfallabteilung folgende Befunde erhoben:

•  Mini-Cog: Die Patientin kann zwei von drei Wörtern wiederholen, die Uhrzeit wird richtig eingetragen (evt. Hinweis auf eine kognitive Problematik).

•  ISAR-Score: Zwei Punkte (Sehschwäche, Polypharmazie).

•  Schmerzen: NRS in Ruhe 4, bei Bewegung 10.

Es wird umgehend eine Röntgenuntersuchung durchgeführt und eine pertrochantäre Fraktur rechts festgestellt.

Nebendiagnosen:

•  Diabetes mellitus II

•  Diabetische PNP

•  COPD

•  Osteoporose

•  Prim. arterielle Hypertonie

•  Z.n. pertrochantärer Femurfraktur links 2009

•  Z.n. subcapitaler Humerusfraktur rechts 2007

Kapitel 35: Stoffwechselstörungen im Alter

Autor: Vinzenz Stepan

 

Kapitel 28: Schenkelhalsfraktur

Autor: Ernst Müller

 

Kapitel 27: Osteoporose

Autor: Peter Bernecker

 

Kapitel 22: Störungen des Sensoriums im Alter

Autor: Gerald Pichler

Die Patientin gibt mehrere Allergien an, unter anderem auf Morphine, Valium, Biene, Wespe und Novalgin.

Es erfolgt die stationäre Aufnahme.

Kapitel 6: Kommunikation und respektvoller Umgang mit älteren Menschen

Autorin: Marina Kojer

Die Patientin wird am Folgetag morgens operiert.

Es wird eine Osteosynthese mittels Gammanagel durchgeführt, die Operation erfolgt in AN und dauert 50 Minuten. Postoperativ treten keine Komplikationen auf und somit kann die Patientin nach einer kurzen Überwachungsphase an die Unfallchirurgische Abteilung zur weiteren Frühremobilisation überstellt werden.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme steht die Patientin unter folgender Medikation:

•  Lovenox 40 mg 1 × täglich

•  Galvus 50 mg 2 × 1

•  Seloken ret. 95 mg ½ täglich

•  Atorvalan 10 mg 1 × 1 abends

•  Neurotop ret. 300 mg 2 × 1

•  Tresleen 50 mg 2 × 1

•  Lendorm 0,25 mg 0-0-1

•  Pantoloc 20 mg 1 × 1

•  Mexalen 500 mg 2 × 1

•  Cal D Vita 2 × 1

An der Unfallchirurgischen Station zeigt sich die Patientin unauffällig, schmerzarm (anfangs NRS in Ruhe 2, bei Bewegung 4, bei Entlassung NRS in Ruhe 0, bei Bewegung 2).

Es wird mehrmals eine CAM durchgeführt, diese zeigt sich während des Aufenthaltes immer unauffällig.

Kapitel 6: Kommunikation und respektvoller Umgang mit älteren Menschen

Autorin: Marina Kojer

Eine Frühremobilisation wird durchgeführt und die Patientin kann mit zwei UA-Stützkrücken unter Vollbelastung mobilisiert werden.

Die Röntgenverlaufskontrolle zeigt eine reguläre Materiallage und eine gute Frakturstellung.

Kapitel 15: Anamnese und klinische Untersuchung beim geriatrischen Patienten

Autor: Georg Pinter

Nach 14 Tagen wird die Patientin an die Akutgeriatrie überstellt.

Dabei zeigt sie sich in gutem AZ, der Blutdruck mit 160/80 mmHg mäßiggradig erhöht, bei bekannter Trigeminusneuralgie zeigt sich eine leichte Hyperästhesie im Bereich der re. Gesichtshälfte, keine Ödeme, die peripheren Pulse sind palpabel, die Wunde ist bland.

Im Aufnahmeassessment zeigen sich folgende Befunde:

•  Barthel-Index: 55 Punkte (mäßiggradiges Selbsthilfedefizit).

•  Timed Up and Go-Test kann nicht durchgeführt werden.

•  Tinetti-Test: 15 Punkte (höhergradige Sturzgefährdung).

•  Esslinger-Transferskala: Eine professionelle Hilfe ist erforderlich.

•  Hilfsmittel: Rollator.

•  MNA-Shortform: 13 Punkte (Normbereich).

•  GDS: 7 Punkte (leichtgradige Depression).

•  MMSE: 28 Punkte

•  Uhrentest nach Sunderland: 10 Punkte.

•  Handkraft: 170 Newton.

Kapitel 18: Geriatrisches Assessment

Autorin: Ulrike Sommeregger

 

Kapitel 17: Multimorbidität und Priorisierung von Behandlungszielen

Autor: Daniel Grob

Folgende Befunde werden erhoben:

•  Im Labor zeigt sich ein normales Blutbild, ebenso unauffällige Leber- und Nierenfunktion.

•  Der Vitamin D-Spiegel mit 11 ng/ml massiv vermindert.

•  CRP mit 2,04 mg/dl leichtgradig erhöht. Elektrolyte unauffällig.

•  Albumin mit 3,4 g/dl minimal vermindert.

EKG: Sinusrhythmus, Linkstyp, Linksherzhypertrophiezeichen, Frequenz 70/min.

24h-Blutdruckmessung: Mittlerer systol. Tageswert 120 mmHg, nächtliches Dipping ist vorhanden, Pulsdruck 53 mmHg, mittlere Herzfrequenz 60/min., systol. Bandbreite 100/140 mmHg.

Lungenröntgen: chronisch bronchitische Veränderungen

Spirometrie und Bodyplethysmografie: FVC 1,98 (84%/Soll), FEV1 1,20 (65%/Soll), RV 3,08 (140%), TLC 5,88 (119%) mittelgradig obstruktive Ventilationsstörung, geringes Lungenemphysem, COPD 2/B

Physiotherapeutischer Abschlussbericht: Patientin bei den Transfers selbständig, die Patientin ist mit dem Rollator in Begleitung 100 Meter mobil, das Gangbild ist normal schrittig, aber etwas diskontinuierlich, Stiegensteigen mit Anhalten am Handlauf auf- und abwärts im Beistellschritt.

Ergotherapeutischer Abschlussbericht: Patientin rollatormobil bzw. mit 2 UA-Stützkrücken unter Aufsicht mobil. Bei Sitz und Haltemöglichkeit sind alle Tätigkeiten selbständig durchführbar.

Die Handlungsplanung ist unauffällig.

Es zeigt sich im DemTect eine leichte kongitive Beeinträchtigung, sodass ein kognitives Training durchgeführt wird. Eine Hilfsmittelberatung und Versorgung wird durchgeführt (Rollator, UA-Stützkrücken, GenuTrain rechts).

Das Geriatrische Assessment bei Entlassung:

•  Barthel-Index: 100 Punkte (keine Beeinträchtigung).

•  Timed Up and Go Test: 25 Sekunden (Sturzgefährdung vorhanden)

•  Tinetti-Test: 19 Punkte (Sturzgefährdung vorhanden).

•  Esslinger-Transferskala: Selbständig.

•  Hilfsmittel: UA-Stützkrücken und Rollator.

•  Handkraft: 210 Newton.

Die Patientin macht während des Aufenthalts gute Fortschritte, anfangs besteht eine ausgeprägte Sturzangst und eine gedrückte Stimmungslage, wobei durch entsprechende psychologische Betreuung diese Symptomatik deutlich gebessert werden kann.

Kapitel 20: Posttraumatische Belastungsstörungen und psychologische Betreuung

Autor: Christian...

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