Handbuch E-Learning - Lehren und Lernen mit digitalen Medien

Handbuch E-Learning - Lehren und Lernen mit digitalen Medien

 

 

 

von: Patricia Arnold, Lars Kilian, Anne Thillosen, Gerhard Zimmer

wbv Media, 2011

ISBN: 9783763948895

Sprache: Deutsch

471 Seiten, Download: 2914 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Handbuch E-Learning - Lehren und Lernen mit digitalen Medien



9 Evaluation (S. 306-307)

Entwicklung hochwertiger Bildung Evaluationen von Bildungsprozessen haben eine Erkenntnis- und Entwicklungsfunktion sowie eine Kontroll- und Legitimationsfunktion. Mit Evaluationen kann wissenschaftlich erkannt werden, z.B. ob die virtuellen Bildungsangebote den angestrebten Zielen und gestellten Anforderungen entsprechen, die Zielgruppe erreicht und ihre Lernprozesse effizient unterstützt wurden, wo Defizite bestanden, Verbesserungen und Entwicklungen notwendig sind.

Damit kann ein Dialog zwischen allen Beteiligten, den Lernenden, Lehrenden und Medienautoren angeregt werden. Mit Evaluationen kann aber auch kontrolliert werden, ob alle Beteiligten ihre Leistungen erbracht haben, ihre Zusammenarbeit funktioniert hat und die angestrebten Lernerfolge effizient erreicht wurden, und sie können dazu dienen, die Bildungsangebote und deren Nutzungsweise, z. B. gegenüber Auftraggebern, zu legitimieren.

Durch Evaluationen können entgegen ihren positiven Absichten immer auch negative Folgen ausgelöst werden, z. B. indem nur für den Test gelehrt und gelernt wird, Probleme ausgeblendet, Defizite umgangen und nur die positiven Teile herausgehoben und genutzt werden oder die Evaluationen fehlerhaft konzipiert sind, einen hohen Aufwand verursachen, aber keinen Vorteil bringen. Entscheidend zur Erreichung einer die realen Gegebenheiten, Prozesse und Erfolge wahrheitsgemäß erfassenden und beurteilenden Evaluation sind nicht nur geeignete Formen und Konzepte sowie Methoden und Gütekriterien der Evaluation, „sondern auch klare Zielvorstellungen und inhaltliche Konkretisierungen für hochwertige Bildung. [...]

Auch der alleinige Nachweis, dass gewisse Standards bei der Erbringung eines Bildungsangebots eingehalten werden, rechtfertigt noch nicht den Schluss auf die Qualität des Ergebnisses.“ (Ditton 2002, 787) Aufbau des Kapitels Jede Evaluation setzt Ziele und Annahmen (Kap. 9.1) und die Bestimmung der Ebenen und Phasen der Prozesse voraus, die evaluiert werden sollen (Kap. 9.2), damit die passenden Formen der Evaluation gewählt (Kap.9.3), die Methoden für die Erfassung und Bewertung der Prozesse und Ergebnisse bestimmt (Kap.9.4) und die zu vollziehenden Schritte der Evaluation insgesamt konzeptualisiert werden können (Kap. 9.5).

Um den Tatsachen entsprechende Ergebnisse der Evaluation zu erhalten, sind Gütekriterien einzuhalten (Kap. 9.6) und mögliche ‚Fallstricke’ und Fehlerquellen zu vermeiden (Kap. 9.7). Mit Evaluationen können mögliche Diskrepanzen in den Prozessen und Ergebnissen reflektiert und Verbesserungen erkannt und vereinbart werden. Evaluationen sind somit auch ein Instrument im Qualitätsmanagement von Bildungsangeboten (Kap. 9.8), von ihrer Planung bis zur Prüfung ihrer Ergebnisse, und sie umfassen auch den institutionellen Gesamtprozess sowie die (Meta-)Evaluation der konzipierten und durchgeführten Evaluation selbst (Arnold, P. 2005b; Bloh 2010; Stockmann 2007; Tergan 2000b; Winter 2002; Zimmer 2010b).

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