Diagnose Rheuma - Lebensqualität mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung

Diagnose Rheuma - Lebensqualität mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung

 

 

 

von: Daniela Loisl, Rudolf Puchner

Springer-Verlag, 2006

ISBN: 9783211290613

Sprache: Deutsch

141 Seiten, Download: 3567 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Diagnose Rheuma - Lebensqualität mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung



Freizeit und Sport (S. 27-28)

Wenn man am Bewegungsapparat erkrankt ist, zieht das automatisch eine Hinderung an vielen sportlichen Aktivitäten nach sich. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist Sport zu betreiben, aber natürlich in beschränktem Ausmaß. Sind Knie- oder Hüftgelenke durch Arthrose oder einer arthritischen Entzündung betroffen, ist es auf keinen Fall sinnvoll die Gelenke noch mehr als nötig zu belasten. Bewegung an und für sich ist aber auch für bereits geschädigte Gelenke notwendig. Bewegung, wohlgemerkt, und nicht Belastung!

Alle Bewegungen, die abrupt durchgeführt werden, wie z. B. bei sämtlichen Lauf- und Ballsportarten, sollten vermieden werden. Dies sind u. a. Tennis, Fußball oder Volleyball. Man wird natürlich selbst sehr schnell bemerken, dass solche Bewegungen Schmerzen verursachen, auch wenn sie nicht unmittelbar auftreten. Es gibt aber unzählige Alternativsportarten, die man ausführen kann. Rad fahren, spazieren gehen oder schwimmen ist sogar sehr förderlich für die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit. Je weniger man sich bewegt, desto mehr „rostet" man ein. Eine rheumatische Erkrankung erfordert sehr viel Mitarbeit vom Betroffenen selbst. Man darf nicht erwarten, dass man zum Arzt geht, der gibt einem ein Medikament und dann wird schon alles von alleine wieder gut werden.

Eine konsequente und ausdauernde Aktivität des Patienten selbst ist im rheumatischen Formenkreis unerlässlich! Sicher, wenn man heute an chronischer Polyarthritis (oder in moderner Form rheumatoide Arthritis bezeichnet) leidet, ist es nicht mehr möglich körperlichen Leistungssport zu betreiben. Hat man dies vielleicht jahrelang praktiziert und wird einem das durch diese Erkrankung genommen, trifft einen das natürlich umso härter. Man muss lernen umzudenken! Aber das geht nicht von heute auf morgen. Einen Ersatz für den geliebten Leistungssport zu finden fällt einem nicht leicht. Man muss sich nicht nur umstellen, man muss vor allem umdenken. Ich selbst habe sehr lange Zeit benötigt, um überhaupt zu begreifen, dass ich meinen Sport total aufgeben musste.

Welche Alternativen stehen den Betroffenen zur Verfügung?

Viele denken, mit geschädigten Gelenken ist es nicht möglich in einem Fitnesscenter Krafttraining mit Geräten zu betreiben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ein unerlässlicher und sehr wichtiger Punkt jedoch ist, dass man genau weiß, welche Übungen wie durchgeführt werden sollen. Vielleicht hat man die Möglichkeit, sich in einem Rehabilitations-Zentrum, das mit einer Kraftkammer ausgestattet ist, zu informieren. Fragen Sie aber nicht nur, sondern lassen Sie sich nach Möglichkeit von einem ausgebildeten Therapeuten genau erklären und zeigen, welche Übungen Sie durchführen können. Der Vorteil, mit Geräten die Muskeln aufzubauen, besteht einfach darin, dass man mit weniger oft durchgeführten Übungen mit eventuell mehr Gewicht einen effizienteren Erfolg erzielt. Außerdem kann man gezielt Muskeln aufbauen, ohne das Gelenk zu belasten. Aber wie bereits erwähnt, sollten Sie sich genau informieren, wie das Training zu erfolgen hat und welche Geräte Sie benützen sollen. Aber Sie werden sehen, dass Sie, je länger Sie solch ein Training durchhalten, einen spür- und sichtbaren Erfolg haben werden. Es ist nicht nur von Vorteil, einer sportlichen Tätigkeit nachzugehen, sondern auch eine wesentliche Entlastung für Ihre Gelenke.

Je besser die Muskulatur ist, desto weniger wird das kranke Gelenk belastet und desto mehr dadurch auch geschont. Haben Sie aber akute Schmerzen oder einen Rheumaschub, so ist es natürlich angebracht in dieser Zeit die Gelenke zu schonen und das Training zu unterbrechen. Aber der Körper signalisiert einem ohnehin, wie weit man gehen kann, nur muss man diese Signale auch erkennen und auf sie hören. Es hat keinen Sinn, Schmerzen, und sind sie auch verhältnismäßig gering, zu ignorieren. Schmerzen sind immer ein Warnhinweis des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Im Laufe der Zeit und wenn man gelernt hat, mit seinen Problemen umzugehen, kann man selbst sehr gut abschätzen, wie weit man mit welchen sportlichen Tätigkeiten gehen kann. Man muss aber sehr wohl darauf achten, sich nicht selbst zu überfordern und schmerzliche Hinweise zu ignorieren, nur weil einem diese Aktivitäten sehr viel Spaß machen. Man bekommt die Rechnung präsentiert. Garantiert! Natürlich spielt es auch eine sehr große Rolle, wie weit Ihre Krankheit fortgeschritten ist oder an welcher rheumatischen Form Sie erkrankt sind. Schwimmen ist, und das wird jeder Arzt bestätigen, die entlastendste und schonendste Möglichkeit, den Körper fit zu halten. Vor allem aber Rückenschwimmen, da dies auch für den Rücken sehr gut ist. Im Wasser hat man auch die Möglichkeit, Turnübungen und Muskelaufbau ohne Kraftanstrengung zu tätigen. Und schwimmen kann man zu jeder Jahreszeit, ob im Freien oder im Winter in den Hallenbädern oder auch in angenehm temperierten Thermalbädern.

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