Herzinfarkt. Visite - Die Gesundheitsbibliothek

Herzinfarkt. Visite - Die Gesundheitsbibliothek

 

 

 

von: Cornelia Fischer-Börold, Siglind Zettl

Schlütersche, 2006

ISBN: 9783899935196

Sprache: Deutsch

137 Seiten, Download: 1895 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Herzinfarkt. Visite - Die Gesundheitsbibliothek



4 Herzinfarkt – Warnzeichen und erste Hilfe (S. 57-59)  

Ein Herzinfarkt kommt meist nicht aus heiterem Himmel. Es gibt Symptome, die auf das lebensbedrohliche Ereignis hinweisen. Viele Betroffene haben schon vor dem Anfall Beschwerden, die aber häufig nicht ernst genommen werden.

4.1 Jede Minute zählt!
Dass immer noch so viele Herzinfarkte tödlich enden, hat vor allem einen Grund: Betroffene wie Angehörige alarmieren zu spät den Notarzt, denn vier von fünf Erwachsenen kennen die Anzeichen eines Infarktes nicht und tun im Akutfall meist das Falsche. Sie nehmen die Beschwerden nicht ernst und deuten die Symptome als vorübergehende Kreislaufschwäche, als Magenverstimmung, als Gallen kolik oder Zahnschmerzen.

Sie nehmen Schmerzmedikamente aus der Hausapotheke und rufen den Arzt erst nach Stunden. Andere können am Telefon die Symptome nicht deutlich schildern oder rufen statt in der Rettungsstelle beim Hausarzt an. So vergehen wertvolle Minuten, manchmal sogar Stunden. Und so stirbt mancher, der durch eine rechtzeitige Behandlung hätte gerettet werden können. Denn je schneller ein Mensch mit den typischen Anzeichen für einen Infarkt ins Krankenhaus kommt, desto schneller können der lebensgefährliche Blutpfropf im Herzgefäß aufgelöst und Engstellen aufgedehnt werden. Nur bei einer sofortigen professionellen ärztlichen Hilfe kann das beanspruchte Herz entlastet, die Durchblutung wieder gewährleistet sowie Folgeschäden und Komplikationen des Infarktes vermieden werden.

Visite-Tipp

Bei Verdacht auf Herzinfarkt: Rufen Sie sofort 112 an. Die besten Chancen haben Patienten, die innerhalb der ersten zwei bis vier Stunden nach dem Infarkt in einer Klinik behandelt werden. Denken Sie deshalb daran: Jede Minute zählt! Wenn Sie bei sich oder einem Ihrer Angehörigen Anzeichen eines Infarktes feststellen oder auch nur vermuten, müssen Sie sofort handeln. Wählen Sie den Feuerwehr-Notruf 112, und zwar zu jeder beliebigen Tages- oder Nachtzeit, egal ob am Wochenende oder an einem Feiertag. Warten Sie nicht ab. Sie belästigen niemanden. Auch nicht, wenn sich dann herausstellt, dass es kein Infarkt war. Lieber einmal mehr den Notarzt gerufen, als einmal zu wenig. Das nimmt Ihnen niemand übel.

Rufen Sie nicht erst den Hausarzt an. Der kann aus der Ferne nichts tun und auch nicht mal schnell vorbeikommen. Er hat zudem nicht jene Ausrüstung zur Verfügung, die eine Rettung auch noch in letzter Minute möglich macht.

Versuchen Sie deshalb auch nicht, einen Angehörigen oder Freund mit dem eigenen Auto ins Krankenhaus zu bringen. Denn jede Minute ist wertvoll. Und das kann nur ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn den anderen Verkehrsteilnehmern unmissverständlich mitteilen. Zudem kann nur im Rettungswagen, wenn das Herz zu versagen droht, schon auf der Fahrt zum Krankenhaus sofort lebensrettend eingegriffen werden.

Wissen sollten Sie auch, dass Notarzt und ärztlicher Notdienst zwei unterschiedliche Anlaufpunkte sind. Beim Verdacht auf einen Herzinfarkt benötigen Sie den Notarzt. Der steht rund um die Uhr bereit und wird über die Feuerwehr alarmiert. Er kommt mit einem Notarztwagen, der so ausgerüstet ist, dass die Herzfunktionen sofort stabilisiert werden können. Der ärztliche Notdienst dagegen soll quasi am Wochenende und nach Ende der Sprechzeiten am Abend den niedergelassenen Arzt ersetzen. Der ärztliche Notdienst kommt zwar auch ins Haus und kann erste Hilfe leisten, verfügt aber nicht über die technischen Möglichkeiten eines Notarztes mit seinem Rettungswagen.

Kategorien

Empfehlungen

Service

Info/Kontakt