50 Tipps für die Angehörigenarbeit in der Altenpflege

50 Tipps für die Angehörigenarbeit in der Altenpflege

 

 

 

von: Tilman Leptihn

Brigitte Kunz Verlag, 2010

ISBN: 9783842681439

Sprache: Deutsch

64 Seiten, Download: 461 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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50 Tipps für die Angehörigenarbeit in der Altenpflege



40. Tipp: Pflegeverständnis klären (S. 47-48)

Fragt man Menschen auf der Straße nach typischen Pflegetätigkeiten, kommen fast immer Beispiele wie Hilfe bei Körperpflege, Essen anreichen, Spritzen geben, Verbände anlegen etc. – alles Tätigkeiten, die sehr körperorientiert sind. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Angehörige oft ein sehr körperbetontes Pflegeverständnis haben. Auch Mitarbeiter in den Pflegeberufen sagen:

»Wenn ich nach der Grundpflege noch Zeit habe, dann mache ich auch Beschäftigung!« Selbst wenn sich die Pflegeversicherung nur auf rein körperliche Bereiche (Körperpflege, Essen und Trinken, Mobilität und Hauswirtschaft) beschränkt, ist es doch Aufgabe der pflegerischen Mitarbeiter, nicht nur den Körper zu pflegen, sondern durch eine konstruktive Beziehungsgestaltung und das Angebot von psychosozialen Leistungen eine ganzheitliche Sicht der Pflege zu etablieren. Im stationären Bereich gilt sogar neben der Grund- und Behandlungspflege eine eindeutige Verpflichtung zur psychosozialen Leistungserbringung. Angehörige neigen manchmal dazu, durch ihr persönliches Pflegeverständnis, etwas überfürsorglich körperliche Pflegeleistungen einzufordern, die der Betroffene gar nicht verlangt hat oder wünscht. Hier sollte man sensibel klären, welche Leistung und welcher Umfang der Leistung im Sinne des Pflegebedürftigen selbst sinnvoll und notwendig ist und weiterhin darauf achten, dass alle Leistungen unter der Prämisse der »Hilfe zur Selbsthilfe«, also der aktivierenden Pflege zu erbringen sind.

• Bei der Ermunterung der Angehörigen zur Übernahme von Pflegeleistungen sollten Sie immer beratend tätig werden, wenn Angehörige den Aspekt der »Hilfe zur Selbsthilfe« nicht beachten und ihnen beratend zur Seite stehen.
• Machen Sie den Angehörigen deutlich, welches Pflegeverständnis in Ihrer Einrichtung durch das Pflegeleitbild definiert ist.
• Achten Sie darauf, dass der Grundsatz der Selbstbestimmung des Bewohners nicht unterlaufen wird.
• Argumentieren Sie vorsichtig, aber bestimmt. Begründen Sie alle Ihre Aussagen mit einem pflegefachlichen Hintergrund.

41. Tipp: Verlässlichkeit zeigen

Bewohner und Angehörige müssen sich auf die Mitarbeiter verlassen können. Verlässlichkeit ist daher eine unverzichtbare Eigenschaft, die Mitarbeiter bei einer professionellen Pflege und Betreuung an den Tag legen müssen. Ob es das konsequente Verfolgen von Beschwerden, das Einhalten von Versprechungen oder von Terminen oder die verlässliche und gute Pflege des pflegebedürftigen Menschen ist – Verlässlichkeit wird immer erwartet. Erleben die Angehörigen, dass man sich auf Ihre Mitarbeiter verlassen kann, dann wird auch das Vertrauen zu der Einrichtung wachsen und ihr Ruf verbessert.

• Halten Sie Termine ein und seien Sie pünktlich.
• Setzen Sie Absprachen mit den Angehörigen verlässlich um. Sollte eine versprochene Maßnahme aus nachvollziehbaren Gründen nicht umgesetzt worden sein, gehen Sie unaufgefordert auf die Angehörigen zu und erklären Sie das Versäumnis und holen Sie es unverzüglich nach.
• Geben Sie keine Versprechen, die Sie nicht halten können.
• Informieren Sie die Angehörigen bei Besuchen über den Zustand des Pflegebedürftigen, auch unaufgefordert.
• Gehen Sie jeder Beschwerde von Angehörigen nach und leiten Sie sie zumindest an die zuständige Person weiter.
• Führen Sie geplante Pflege zuverlässig durch.

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