Wege aus der Blasenschwäche

Wege aus der Blasenschwäche

 

 

 

von: Anne Freimann

Schlütersche, 2007

ISBN: 9783899935370

Sprache: Deutsch

126 Seiten, Download: 1880 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Wege aus der Blasenschwäche



3 Inkontinenz – Hilfe gegen Blasenschwäche (S. 47)

Den Urin nicht mehr halten zu können – für viele Betroffene ist das ein Schock. Schließlich sind wir alle von Kindheit an zu Sauberkeit erzogen worden. Nur die wenigsten können über dieses Problem sprechen, viele ziehen sich aus falscher Scham zurück, sind unsicher und erheblich in ihrem Alltag eingeschränkt.

Inkontinenz ist deshalb häufig nicht nur ein gesundheitliches Problem, auch die Seele leidet unter der Verunsicherung und selbst auferlegten Einsamkeit. Zwar ist Inkontinenz eine sogenannte Volkskrankheit – bis zu sechs Millionen Menschen sollen Schätzungen zufolge in Deutschland unter Harninkontinenz leiden – in unserer Gesellschaft aber noch immer ein Tabuthema.

Viele Betroffene gehen erst gar nicht zum Arzt, sondern versuchen dem Problem Blasenschwäche mittels Binden, Windeln oder Vorlagen Herr zu werden. Nicht wenige Betroffene leben jahrelang mit der Blasenschwäche. Im Schnitt dauert es zwei bis fünf Jahre, bis sich diese Patienten in ärztliche Behandlung begeben – wenn der Leidensdruck einfach zu groß wird.

Auch wenn es vielleicht schwer fällt: Für ein selbstbestimmtes Leben ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Denn Inkontinenz ist, egal in welchem Alter, nicht normal, sondern eine Erkrankung, die behandelt werden kann. Selbstzweifel und Schuldgefühle sollten die Betroffenen deshalb nicht haben.

Und Inkontinenz kann jeden treffen. Frauen leiden aufgrund ihrer Anatomie häu. ger darunter als Männer. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist älter als 60 Jahre, so die Statistik. Aber auch viele jüngere Menschen haben Erfahrungen mit Blasenschwäche gemacht: Neben Schwangerschaft und Geburt sind bei ihnen vor allem chronische Harnwegsinfekte oder Diabetes ursächlich für die Beschwerden.

Doch ab wann spricht man von „inkontinent"? Kontinent ist jemand, der den Urin zu einem von ihm selbst bestimmten Zeitpunkt an einem Ort seiner Wahl ausscheiden kann. Der Begriff „kontinent" leitet sich von dem lateinischen Wort „Continentia" ab. Das bedeutet so viel wie Zurückhalten oder Unterdrücken.

Mit Inkontinenz ist daher das Un- vermögen, den Urin zurückzuhalten, gemeint. Es kommt zu einem unkontrollierten Harnverlust. Inkontinenz äußert sich auf vielfältige Weise und reicht von gelegentlichem Harnverlust bei starker körperlicher Belastung, bis hin zu hochgradigen Formen, bei denen der Betroffene ständig Urin verliert. Für eine optimale Behandlung ist der Besuch beim Arzt unerlässlich. Nur er kann die Ursache der Blasenschwäche bestimmen und die richtigen Maßnahmen ergreifen.

3.1 Formen von Inkontinenz
Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz. Diese unterscheiden sich im Verlauf und in den Ursachen. Denn auch wenn Inkontinenz eine eigenständige Erkrankung ist, nicht selten wird die Blasenschwäche durch andere Krankheiten ausgelöst.

Dazu gehören unter anderem Blasenentzündungen und Prostatavergrößerungen, Nervenschädigungen, Multiple Sklerose und Bandscheibenvorfälle, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus sowie Demenzerkrankungen. Bei Frauen können Schwangerschaft und Geburt Ursache für eine Blasenschwäche sein.

Das Heranwachsen des Kindes im Mutterleib und der anstrengende Geburtsvorgang können den Beckenboden so stark schwächen, dass die Blase den Urin nicht mehr gut halten kann.

Was ist Belastungsinkontinenz?
Früher wurde sie auch als Stressinkontinenz bezeichnet. Da diese Erkrankung mit Stress im eigentlichen Sinne aber nichts zu tun hat, sprechen Experten heute eher von Belastungsinkontinenz. Grund für diese Form der Blasenschwäche ist in den meisten Fällen eine Schwächung des Schließmuskels am Ausgang der Blase.

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