100 Tipps für die Pflegeplanung in der stationären Altenpflege
von: Barbara Messer
Brigitte Kunz Verlag, 2010
ISBN: 9783842681392
Sprache: Deutsch
84 Seiten, Download: 650 KB
Format: PDF, auch als Online-Lesen
2 Die Pflegeplanung – Schritt für Schritt (S. 22-23)
12. Tipp: Es gibt gute Gründe für eine Pflegeplanung
Erst wenn wir wissen, warum wir etwas tun, kann unser Verständnis und damit auch unsere Motivation wachsen. Was spricht also für eine Pflegeplanung?
Aus Sicht der Pflegefachkraft:
• Reflexion über die Situation der Klientin
• Erfassung ihres Pflege- und Unterstützungsbedarfs
• Anpassung der Pflege an die Situation
• Organisation der Pflege, um eine größtmögliche Adaption an die Lebenssituation der Klientin zu erreichen
• Evaluation der Pflege
Aus Sicht der Klientin:
• Ihre Fähigkeiten, Bedürfnisse, Wünsche, ihr Unterstützungs- und Pflegebedarf werden deutlich und entsprechend berücksichtigt
• Sie erfährt ein spürbares Interesse an ihrer Person, an ihrer Geschichte und ihrem individuellen Umfeld
• Sie erfährt Sicherheit und Vertrauen
• Ihre Lebensführung wird nach ihren Maßstäben gefördert
• Sie erhält individuelle Unterstützung in ihrer Lebenssituation (wie auch ihre primären Bezugspersonen)
13. Tipp: Nutzen Sie die Hinweise des MDK
Der MDK (Medizinische Dienst der Krankenversicherung) stellt je nach individueller Note der Begutachterin eine Reihe von Anforderungen an die Pflegeplanung.
Zum Ende des Jahres 2005 sind die Forderungen des MDK hinsichtlich der umgesetzten Qualitätsansprüche noch detaillierter und deutlicher geworden.
Im Erhebungsbogen zur Prüfung der Qualität nach den §§ 112,114 SGB XI in der stationären Pflege (10. November 2005) finden sich viele wertvolle Hinweise für eine Optimierung des dokumentierten Pflegeprozesses:
Viele Empfehlungen des MDK finden Sie auf den folgenden Seiten, hier nun schon vorweg ein paar »Highlights«:
• Daten aus dem Erstgespräch finden sich in der Pflegedokumentation wieder.
• Die Stammdatensammlung ist aussagekräftig und wird aktuell gehalten.
• Pflegerelevante Diagnosen sind dargestellt
• Informationen zur »Patientenverfügung« sind aussagekräftig
• Persönliche Pflegegewohnheiten werden erfasst
• Eine Biografie ist erhoben
• Eine Einschätzung von Fähigkeiten, Ressourcen, Bedürfnissen und Problemen findet statt.
• Individuelle Pflegeziele werden formuliert
• In der Pflegedokumentation finden sich die Verwendung von Richtlinien und Standards statt.
• Die Pflegekräfte werden entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt
14. Tipp: Nutzen Sie die Struktur des Pflegeprozesses
Der allseits bekannte Pflegeprozess gibt eine Struktur vor, die für die Pflegeplanung sinnvoll ist und an der man sich »entlang hangeln« kann. Bei aller Kritik am Pflegeprozess, bietet er doch eine gute Struktur, die wir uns zu Nutze machen können.
Wir können schrittweise vorgehen, nach vorn und nach hinten blicken, innehalten und uns immer wieder neu orientieren, während wir die folgenden Schritte durchführen:
• 1. Schritt: Informationssammlung
• 2. Schritt: Pflegediagnostik: Bewerten der gesammelten Informationen hinsichtlich eines pflegerelevanten Zustandes
• 3. Schritt: Planen von Zielen
• 4. Schritt: Planen von Maßnahmen und Interventionen
• 5. Schritt: Durchführen der Pflege
• 5. Schritt: Evaluieren bzw. Auswerten und Reflektieren
Obwohl der Pflegeprozess ein theoretisches Konstrukt ist, sollten Pflegekräfte ihn alltagsnah und unkompliziert nutzen. Machen Sie sich mit der Theorie vertraut und diskutieren Sie im Team, wie Sie alltagspraktisch mit dem Pflegeprozess umgehen können.
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