Omega-3 aktiv. Gesundheit aus dem Meer

Allergien (S. 66-67)

Eine große Anzahl von Menschen ist von Allergien betroffen. Viele Ernährungsmediziner bringen die vermehrte Entstehung von allergisch bedingten Erkrankungen mit dem hierzulande weit verbreiteten Mangel an Omega-3-Fettsäuren in Verbindung. Untersuchungen zufolge sollen Omega-3-Fettsäuren aufgrund ihrer spezifischen Wirkeigenschaften allergische Reaktionen deutlich abmildern können.

Schuppenflechte und Neurodermitis

Seit Mitte der achtziger Jahre ist bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren auch bei chronischen Hautentzündungen, insbesondere der Psoriasis (Schuppenflechte), günstig wirken. Da die Psoriasis eine chronische Erkrankung darstellt, muss der Einsatz von Omega-3-Fettsäuren langfristig erfolgen. Erfahrungsberichten und pharmakologischen Untersuchungen zufolge sind Omega-3-Fettsäuren auch bei der Behandlung von Neurodermitis geeignet. Kontrollierte Studien liegen bisher aber noch nicht vor. Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen erfordert in Abstimmung mit dem Arzt je nach Krankheitsbild höhere Dosierungen und eine langfristige Anwendung über Monate bzw. Jahre.

Omega-3-Versorgung und Osteoporose-Risiko

Neben den bekannten Einflussfaktoren auf diese Knochenerkrankung („Knochenschwund") wie Kalziumaufnahme mit der Nahrung und körperliche Akti- vität wurde in einer amerikanischen Studie (Weiss, 2005) das Ernährungsverhalten von älteren Frauen und Männern auch im Hinblick auf den Fettverzehr genauer analysiert. Dabei zeigte sich, dass Frauen und Männer mit einer hohen Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und einem günstigen Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren eine höhere Knochendichte aufweisen – dem Anzeichen für die Knochenfestigkeit. Diese auf Beobachtungen beruhende Studie gibt einen wichtigen Hinweis darauf, dass es bei der Vorbeugung gegen Osteoporose wichtig ist, auch die Fettaufnahme und Fettqualität zu beachten.

Abwehrstark mit Omega-3

Während man den Omega-6-Fettsäuren eher eine immunsuppressive Wirkung (die Abwehrkräfte unterdrückende Wirkung) zuschreibt, wird wegen der bereits beschriebenen Konkurrenz der Schlüsselenzyme im Omega-6- und Omega-3- Fettsäuren-Stoffwechsel bei Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, die Bildung entzündungsfördernder und immunsup pressiver Eicosanoide reduziert. Das bedeutet: Omega-3-Fettsäuren sind Vorstufen von entzündungshemmenden Gewebshormonen. Zusätzlich üben Omega- 3-Fettsäuren eine Reihe positiver Effekte auf das Immunsystem aus. In der Zwischenzeit gelang der Nachweis, dass Omega-3-Fettsäuren die Produktion von so genannten Zytokinen regulieren und zu deren „gesundem Gleichgewicht" beitragen. Zytokine sind Signalproteine, die Informationen übertragen und Reaktionen des Immunsystems aktivieren oder deaktivieren. Günstig erscheint auch, dass die Verträglichkeit von stark wirkenden Arzneimitteln, die zur Unterdrückung der Immunreaktion eingesetzt werden, durch Omega-3-Fettsäuren verbessert werden kann.