100 Tipps für die Qualitätssicherung in der stationären und ambulanten Pflege

100 Tipps für die Qualitätssicherung in der stationären und ambulanten Pflege

 

 

 

von: Johann Weigert

Brigitte Kunz Verlag, 2006

ISBN: 9783899934472

Sprache: Deutsch

127 Seiten, Download: 481 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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100 Tipps für die Qualitätssicherung in der stationären und ambulanten Pflege



25. Tipp: Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter orientiert sich an der fachlichen Qualifikation und Berufserfahrung und muss dokumentiert werden (S. 39-40)

Bei der Einarbeitung neuer Pflegemitarbeiter genügt es nicht, nur ein Konzept zur Einarbeitung vorlegen zu können, da entsprechende Nachweise zur Durchführung der Einarbeitung durch die Pflegeeinrichtung erbracht werden müssen. Das Konzept zur Einarbeitung neuer Pflegemitarbeiter ist auch ein Anliegen, das der MDK-Prüfanleitung (Kap. 6.10, ambulante Pflege, und 6.11, stationäre Pflege) zu entnehmen ist.

Auch wenn in der MDK-Prüfanleitung nicht explizit die Einarbeitung neuer Mitarbeiter aus anderen Leistungsbereichen genannt wird, ist es durchaus empfehlenswert, Mitarbeiter aus anderen Arbeitsbereichen in der Einarbeitungskonzeption mitzuerfassen. Dies kann die Motivation der neuen Mitarbeiter aus anderen Leistungsbereichen fördern und die Identifikation mit dem Träger der Pflegeeinrichtung verstärken. Aus den Nachweisen zur Einarbeitung sollte grundsätzlich hervorgehen, wer den neuen Mitarbeiter als Anleiter fachlich gezielt angeleitet und eingearbeitet hat und wie die Leistungserbringung des neuen Mitarbeiters überprüft wurde (PDCA-Zyklus).

Dies ist nur dann wirklich möglich, wenn im Einarbeitungskonzept entsprechende Zielvorgaben enthalten sind und die Einarbeitung in Phasen eingeteilt wurde. Anleiter des neuen Pflegemitarbeiters muss in jedem Fall eine Pflegefachkraft sein. Ziel der Einarbeitungskonzeption ist es, dass der neue Mitarbeiter mit Hilfe des Einarbeitungskonzeptes stufenweise, umfassend und systematisch in das zukünftige Aufgabengebiet entsprechend seiner Qualifikation eingearbeitet wird.

Wichtig an dieser Stelle ist, dass die gesamte Einarbeitungsdauer klar geregelt und festgelegt wird. Intensität und Inhalte bei der Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters orientieren sich immer an der fachlichen Qualifikation und Berufserfahrung. Es ist zum Vorteil, wenn die Einarbeitungscheckliste je nach Qualifikation und Berufserfahrung des neuen Mitarbeiters eine Differenzierung ermöglicht, wie z. B.:

• Nicht für den neuen Mitarbeiter zutreffend
• Unter Anleitung einer Pflegefachkraft durchgeführt (z. B. neue Pflegehilfskraft)
• Wurde dem neuen Mitarbeiter erläutert
• Wurde dem neuen Mitarbeiter demonstriert
• Erfolgreich und selbstständig durchgeführt

Da Pflegefachkräfte grundsätzlich immer für die Steuerung des Pflegeprozesses verantwortlich sind, ist beim Einsatz von angelernten Pflegehilfskräften sicherzustellen, dass die Pflege des pflegebedürftigen Klienten immer wieder durch die Bezugspflegefachkraft überprüft wird!

26. Tipp: Das Einarbeitungskonzept sollte in zeitlich strukturierte Phasen eingeteilt werden
Obwohl sich alle Pflegeeinrichtungen und -dienste infrastrukturell und organisatorisch unterscheiden, finden sich grundsätzliche Aspekte und Maßnahmen der Einarbeitung in allen Einrichtungen wieder: Die Einarbeitung kann in drei zeitlich aufeinander aufbauenden Phasen ablaufen, die unterschiedliche Ziele, Schwerpunkte und Inhalte in den verschiedenen Arbeitsbereichen einer Einrichtung haben können. Die Qualitätsindikatoren der Einarbeitung können mit Hilfe des PDCA-Zyklus geplant und durchgeführt werden: Erste Phase: »Sich gegenseitig kennen lernen« (Plan) • Mitarbeiter begrüßen, wichtige Erstinformation und positiven ersten Eindruck vermitteln

• Bekannt machen mit den Zielen und Leitsätzen der Pflegeeinrichtung bzw. Pflegedienstes
• Mitarbeiter in klientenbezogenen Aufgaben einarbeiten, weitere allgemeine Informationen geben
• Einander kennen lernen
Zweite Phase: »Wissen und Kenntnisse vertiefen und in der Praxis anwenden« (Do) • Mitarbeiter mit einrichtungsinternen Regelungen und Verfahren vertraut machen und in weitere Aufgaben und Tätigkeiten einarbeiten und dies dokumentieren
• Schulungsbedarf erkennen und der Pflegedienstleitung für den prospektiven Schulungsplan mitteilen (Schulungsbedarfsermittlung, s. Tipp 23)
Dritte Phase: »Zunehmend selbstständiges Arbeiten« (Check)
• Überprüfung der Einarbeitungsphasen im Rahmen der Zwischengespräche
• Verfestigung der Fähigkeiten, Kenntnisse und zunehmend selbstständiges und sicheres Arbeiten

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